»Penthesilea«

21. February 2008      Schaubühne Berlin
Experimentaljazz im Krieg der Geschlechter
Gitarrist Jean-Paul Bourelly spielt in Percevals »Penthesilea«-Version
(Premiere. 21.2.08)
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Für Luk Perceval gehört der Krieg in jener Welt, in der Heinrich von Kleists Amazonen-Drama »Penthesilea« spielt, zum Alltag.
Frau und Mann sind im Kampf der Geschlechter gefangen und menschliche Beziehungen nachhaltig von den Traumata des Krieges geprägt.
Umgeben von Jahrtausende altem Ur-Misstrauen ist es unmöglich, Liebe zu verwirklichen und zu leben.

Luk Percevals Lesart macht Penthesileas Liebeswahn, in dessen finalem »Crime of Passion« sie Achills Herz verschlingt, in poetischer Form greifbar, indem er mit Jean-Paul Bourelly zusammen arbeitet, dessen Improvisationen auf der E-Gitarre Teil der Bühnenaktion sind.
Er konzipiert den Theaterabend gleichsam als eine Art »Konzert«, dessen klangliches Spektrum – in Wort und Musik – an der großen, gewalttätigen Dimension des Kleist’schen Stücks intensiv teilhaben lässt.